Berlin ist für vieles bekannt – seine Lebendigkeit, Vielfalt, Unangepasstheit. Aber nicht unbedingt für seine Schönheit. Jahrzehntelang wurde hier gebaut, als wäre Ästhetik ein überflüssiger Luxus. Das Ergebnis ist eine Stadt, in der die Architektur oft mehr abschreckt als beeindruckt: monströse Zweckbauten, seelenlose Wohnsilos, Plätze ohne jede Aufenthaltsqualität. Die Architekturzeitschrift ARCH+ brachte es auf den Punkt: „Nach Berlin kommen die besten Architekten der Welt, um hier ihr jeweils schlechtestes Werk zu realisieren.“ Wer durch Berlin spaziert, kann diesem Urteil kaum widersprechen.
Beispiele gibt es genug. Das Pallasseum in Schöneberg etwa – ein Betonungetüm, das sich so harmonisch ins Stadtbild einfügt wie eine Betonwand in einen Landschaftsgarten. Oder die berüchtigte „Schlange“ in Wilmersdorf, über die Richard von Weizsäcker einst sagte: „Wenn der Teufel dieser Stadt etwas Böses antun will, lässt er noch einmal so etwas wie die ‚Schlange‘ bauen.“ Und dann wäre da noch der Mehringplatz, der nach seiner Sanierung den Charme eines Autobahnrasthofs an einem verregneten Novemberabend ausstrahlt. Die Liste ist lang.
Doch statt über Neuerfindung zu reden, werden Berlins hässlichste Bausünden unter Denkmalschutz gestellt.
Wir von Tear Down Berlin sagen: Schluss mit der Schönrednerei! Diese Stadt braucht keine Denkmalpflege für Hässlichkeit, sondern den Mut zur radikalen Veränderung. Wir fordern Abriss – konsequent und kompromisslos. Zehn Gebäude, die das Berliner Stadtbild vergiften, stehen auf unserer Liste. Zehn Mahnmale städtebaulichen Versagens, die weniger Teil der Lösung als Teil des Problems sind.
Warum halten wir an den Fehlern vergangener Jahrzehnte fest, statt sie mutig zu korrigieren? Berlin hat Besseres verdient.
Eine ästhetische Stadt steigert die Lebensqualität. Sie versteckt ihre Vielfalt nicht hinter grauen Fassaden. Sie lässt sich nicht dauerhaft von Bausünden prägen, sondern hat den Mut, sich neu zu erfinden.
Es ist Zeit, ehrlich zu sein: Manche Gebäude lassen sich nicht retten – sie müssen weg. Nicht aus Verbitterung, sondern aus Liebe zur Stadt.
Tear Down Berlin. Jetzt.
Ein Projekt von Hekaton Cities