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Pallaseum

Das Pallasseum, besser bekannt als „Sozialpalast“, ist ein monumentaler Betonbau im brutalistischen Stil, der zwischen 1974 und 1977 anstelle des historischen Sportpalastes errichtet wurde. Mit 514 Wohneinheiten und rund 2.000 Bewohnern ist es eine der dichtesten Wohnanlagen Berlins. Ursprünglich als modernes Vorzeigeprojekt gedacht, wurde das Gebäude schnell zum sozialen Brennpunkt. Enge Wohnverhältnisse, mangelnde Aufenthaltsqualität und soziale Probleme führten zu einem zunehmenden Verfall – Kriminalität, Vandalismus und Verwahrlosung prägten das Bild.

Besonders problematisch ist die städtebauliche Isolation des Komplexes: Das Pallasseum schwebt regelrecht über der Pallasstraße, wodurch es das Viertel teilt, anstatt es zu verbinden. Die massive, abweisende Betonfassade wirkt erdrückend und verstärkt die Trennung vom umliegenden Stadtbild.

In den 2000er-Jahren wurden gezielte Maßnahmen ergriffen, um das Wohnumfeld zu verbessern – unter anderem die Umgestaltung der Eingangsbereiche, die Schaffung neuer Grünflächen und verstärkte Sozialarbeit. Doch trotz dieser Bemühungen bleibt das Pallasseum ein Fremdkörper: ein überdimensionierter, klotziger Bau, der sich weder architektonisch noch sozial sinnvoll in sein Umfeld einfügt.

2017 wurde das Gebäude überraschend unter Denkmalschutz gestellt – eine fragwürdige Entscheidung. Denn statt bewahrt zu werden, wäre ein Abriss die konsequentere Lösung: Er würde Platz schaffen für eine durchdachtere, lebenswertere Architektur, die sich harmonischer ins Stadtbild einfügt und das Quartier aufwertet.